Druckansicht der Internetadresse:

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot

Seite drucken

Vis Moot



Wir brauchen Ihr Einverständnis
Um aktuelle Videos, Karten oder Fremdinhalte der UNI Bayreuth einbinden zu können, nutzen wir die Services von Drittanbietern. Diese sammeln unter Umständen Daten zu Ihren Aktivitäten. Unter dem Punkt "Mehr Informationen" finden Sie weitere Details.

Was ist ein Moot?

Bei einem Moot handelt es sich im Allgemeinen um ein „juristisches Turnier“ bei dem Teams verschiedener Universitäten in einem simulierten Gerichtsverfahren gegeneinander antreten, in dem sie ihre „Mandanten“ während einer fiktiven Streitigkeit anwaltlich vertreten.

Was ist der "Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot"?

Der Willem C. Vis Moot ist der größte und renommierteste internationale Moot auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts. Im letztjährigen Wettbewerb traten über 2500 Studierende von fast 400 Universitäten gegeneinander an – darunter z.B. Teams der Harvard University (USA), Oxford University (UK) oder der University of Buenos Aires (Argentinien).

Auf der materiellen Seite liegt der Schwerpunkt beim Willem C. Vis Moot in der Anwendung des Wiener UN-Kaufrechts (Convention on the International Sale of Goods – CISG). Prozessuale Besonderheit ist die Simulation eines Schiedsverfahrens auf der Grundlage des UNCITRAL-Modellgesetzes sowie der Schiedsordnung einer der großen Schiedsinstitutionen, anstelle eines Prozesses vor einem staatlichen Gericht. In dem diesjährigen Wettbewerb wird die Schiedsordnung der ICC, der weltweit größten Schiedsinstitution, die prozessuale Grundlage Anwendung finden.

Der Moot Court beginnt im Oktober mit der Bekanntgabe eines Sachverhaltes. Bis zum Dezember müssen die Teams hierzu einen Schriftsatz für den Kläger im Verfahren anfertigen. Im Anschluss daran bekommen sie die Klageschrift eines gegnerischen Teams zugesandt und müssen hierauf eine Erwiderung verfassen. Im Gegensatz etwa zum völkerrechtlichen Philip C. Jessup Moot Court findet kein nationaler Vorausscheid statt, so dass alle Teams an den mündlichen Verhandlungen in Wien teilnehmen können. Die Wettbewerbssprache ist Englisch. Als Schiedsrichter fungieren Richter internationaler Schiedsgerichte sowie renommierte Anwälte und Wissenschaftler aus aller Welt.

Der Willem C. Vis Moot wird organisiert von Professor Eric E. Bergsten, Emeritus der Pace University, New York. Als Austragungsort wählte er Wien nicht allein deshalb, weil er dort viele Jahre tätig war, sondern insbesondere weil sowohl das CISG als auch das Modellgesetz zur Schiedsgerichtsbarkeit während Konferenzen der United Nations Commission on International Trade Law (UNCITRAL) in Wien erarbeitet wurden. Der Namensgeber des Moots, der Niederländer Willem Cornelis Vis (1924-1993), war Generalsekretär der Kommission und an der Ausarbeitung des UN-Kaufrechts (CISG), des UNCITRAL Modellgesetzes zur Schiedsgerichtsbarkeit sowie der UNCITRAL-Schiedsordnung beteiligt.

Seit 2003/2004 hat „der große Bruder“ mit dem Willem C. Vis (East) Moot einen Ableger in Hong Kong. Bei diesem nahmen 2022 über 100 Teams, mitunter auch aus Deutschland, teil.


Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Robert Magnus

Facebook Twitter Youtube-Kanal Instagram UBT-A Kontakt